Wer sind die Teilnehmer der Expert Convention? Und muss man dafür hauptberuflich Yogalehrer sein? AYI® Advanced Lehrer Peter Luppa über seinen Yogaweg und seine Erfahrungen mit der "AYI® Experten-Woche".

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Sabine: Peter, Du hast Deine AYI Advanced Ausbildung bereits abgeschlossen und bist mittlerweile regelmäßiger Teilnehmer der Expert Convention. Kannst Du uns kurz erzählen, wie Dein Yoga-Weg angefangen hat? Wie hast Du gerade zum Ashtanga, insbesondere zu AYInnovation gefunden?

Peter: Mein Weg begann durch Zufall während eines Thailand Trips. Wir beobachteten eine Amerikanerin, die mit einer Gruppe von Leuten merkwürdige, aber auch interessante Dinge übte. Sie winkte uns zu sich und sagte: „Come, join in!“ Mir hat das so gefallen, dass ich für den Rest des Urlaubs jeden Morgen zum Sonnenaufgang und abends zum Sonnenuntergang mit ihr am Strand übte. Das war meine erste Yogaerfahrung. Erst später merkte ich, wie gut ihr Unterricht war...

Zurück in Deutschland fragte mich meine Freundin Dzifa, ob ich nicht mit zum Yoga  an die Sportuni in Erlangen kommen möchte. Und wen traf ich da? Ronald! Damals war er selbst noch an der Uni. Das beantwortet auch gleich Deine zweite Frage. Ich war sowohl von diesem intensiven, schweißtreibendem Stil beeindruckt, als auch von diesem „Typen“ da vorne, der einen Körper wie ein Musterathlet hatte und dabei gleichzeitig so weich und beweglich war. Nach den Stunden fühlte ich mich immer so energetisiert, dass ich meinte, zehn Zentimeter über dem Boden zu schweben.

Später übernahm Ralph (Otto), der mich in Kontakt zu seiner Schule „Narada Yoga“ brachte. Dort begann ich, an Workshops teilzunehmen und in die Philosophie hineinzuschnuppern. Als ich mitbekam, dass Ronald mit Anna Trökes seine erste fünfjährige Yogalehrer- Ausbildung anbot, wollte ich unbedingt dabei sein. Man kann also fast sagen, dass ich von Anfang an bei AYI dabei war.

Sabine: Das klingt sehr spannend und offensichtlich hat Dich der Yoga seit dieser Zeit nicht mehr losgelassen. Als Zahnarzt mit eigener Praxis dürftest Du allerdings umgekehrt nicht unbedingt unter Beschäftigungsmangel leiden. Was hat Dich dazu bewogen, Schritt für Schritt eine inzwischen doch sehr umfangreiche und langjährige Yoga-Lehrer-Ausbildung bis hin zum AYI Expert Lehrer zu absolvieren?

Peter: Wie bei vielen begann mein Weg auf der Matte, bevor ich in die vielschichtigen Facetten des Yoga eintauchte. Je mehr ich mich damit befasste, desto mehr wollte ich wissen. So war meine Intention zunächst die Vertiefung meiner eigenen Praxis. Im Zuge der Ausbildung machte mir jedoch das Unterrichten immer mehr Freude und mir wurde klar, wie wichtig es ist, zu lehren um zu lernen!

Sabine: Du unterrichtest aktuell im Erlanger Hochschulsport – und hast damit die Nachfolge von Ronald an seiner ersten Wirkungsstätte übernommen. Warum hast Du Dich ausgerechnet für den Hochschulsport und nicht etwa ein spezialisiertes Yogastudio entschieden?

Peter: Das hat sich ganz von selbst so ergeben und irgendwie ist es für mich eine Ehre, die Tradition, die mit Ronald begann, fortzusetzen. Ich habe jahrelang selbst an der Uni geübt. Irgendwann fragte mich Kinga, die damalige Kursleiterin, ob ich nicht mit einsteigen will, und später habe ich den Mittwochabend Kurs übernommen. Es ist zwar Hochschul“sport“, aber sobald wir das Beginnmantra gechantet haben, verwandelt sich der Gymnastikraum in eine Shala.  Der Kurs ist jedes Semester sofort ausgebucht und so erreiche ich viele junge Menschen, die ich für den Yoga zu gewinnen versuche.

Sabine: Im Hochschulsport bietest Du aktuell sogar eine Mysore-Stunde an. Wenn man bedenkt, dass dieses Format sogar in vielen Yoga-Studios eine Besonderheit ist und eher selten auf dem Stundenplan steht, hat mich das zunächst überrascht. War es schwer, diese Stunde zu etablieren? Und wie sieht Dein regulärer Teilnehmerkreis aus? Bzw. gibt es diesen festen Teilnehmerkreis überhaupt oder wechseln die Schüler von Semester zu Semester?

Peter: Sehr gut bemerkt, Sabine! Das ist wirklich eine Herausforderung. Jedes Semester wechseln die Übenden, so dass wir immer heterogene Klassen aus Anfänger und Fortgeschrittene haben. Andrea und ich unterrichten zu zweit. Gerade dafür ist Ashtanga im Allgemeinen und Mysore im Besonderen fast ideal. Die klare Struktur gibt die Möglichkeit, meine erfahrenen Yogis alleine Mysore üben zu lassen, wobei einer von uns Hilfestellungen gibt, während der andere die „Neuen“ in einer Led Class anleitet. Diese Mischung in einem Raum hat eine ganz spezielle Energie.

Sabine: Wenn Du nicht gerade auf der Matte bist, findet man Dich in Deiner Freizeit häufig am Fels oder im Wildwasser-Kajak. Wie verbinden sich diese beiden Hobbies mit Yoga? Gibt es bestimmte Wechselwirkungen?

Peter: Na klar, der Yoga ist für mich die Grundlage für körperliche und geistige Fitness. Beim Klettern profitiere ich von der Körperspannung und Kraft. Im schweren Wildwasser ist ein ruhiger klarer Geist enorm wichtig, um in den tosenden Fluten zu bestehen. Anna (Trökes) meinte einmal, für mich ist der Fluss mein Zugang zum „Göttlichen“, er lässt mich den „flow“, das Einswerden mit mir und den Elementen erfahren.

Sabine: Ein tolles Bild! Damit dann aber noch einmal weg von der Freizeit und zurück zu Deinem regulären Beruf. Wie schon erwähnt, bist Du im „wirklichen“ Leben Zahnarzt. Mit anderen Worten, Du hast einen Job, den viele wohl nicht unbedingt mit Entspannung und innerer Ruhe verbinden, zumindest nicht aus Patientensicht… Haben sich Deine Erfahrungen mit Yoga auch auf Deine Arbeit in der Praxis ausgewirkt?

Peter: Auf jeden Fall! Der Yoga hilft mir in allen Lebensbereichen. Im Umgang mit meinen Patienten  ist ein einfühlsames Erspüren der Befindlichkeit sehr wichtig. Auch für das Führen der Patienten durch die Behandlung wende ich Techniken aus meinem Yogaunterricht an. Zum Beispiel versuche ich, die Angst durch die Führung des Atems zu reduzieren oder einfach zu entspannen. Ganz wichtig ist auch die Mitarbeiterinnenführung. Immerhin beschäftige ich zwölf Menschen – keine leichte Aufgabe, für alle da zu sein und ein offenes Ohr zu haben, gerade wenn es mal stressig wird. Ziel meiner Yogapraxis ist es, gerade dann die innere Ruhe nicht zu verlieren.

Sabine: Das macht insgesamt wirklich den Eindruck, als ob Du mit und über Yoga eine Reihe ganz unterschiedlicher Bereich sehr gut miteinander in Einklang bringst. Zeichnet sich die AYI Methode aus Deiner Sicht durch etwas aus, das diesen „Spagat“ besonders gut zulässt? Und wem würdest Du eine Ausbildung ganz besonders empfehlen?

Peter: Das ist ja gerade das tolle an AYI. Das System lässt einem die Flexibilität, sich die Ausbildung einzuteilen. Gleichzeitig folgt es einem klaren Konzept, an dem man sich gut orientieren kann. Daher ist die Methode wirklich universell anwendbar und eigentlich für jeden geeignet.

Sabine: Ganz herzlichen Dank für diese spannenden Einblicke in Deine Praxis – und weiterhin viele wundervolle yogische Momente auf der Matte, am Fels und im Kajak!

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