3. Serie - Sthira Bhaga

kaundinyasana
कौण्डिन्यासन

kauṇḍinyaSubstantiv MaskulinName eines R̥ṣi
āsanaSubstantiv NeutrumSitz, Haltung

Mythologie: R̥ṣi Kauṇḍinya wird sowohl in der hinduistischen wie auch der buddhistischen Tradition verehrt. Die Legenden von Kauṇḍinya erstrecken sich bis nach Südostasien. Hier steht er mit dem Königkreich Funan in Verbindung. Dieses bestand in der Region des heutigen Kambodscha als wichtiger Vorläufer des Khmer-Reiches von Angkor. Das Königreich Funan blühte zwischen dem 1. und 6. Jahrhundert n. Chr. auf und diente als wichtiges Handelszentrum sowie als Verbreitungspunkt für die indische Kultur und den Buddhismus in der Region.

Nach der Überlieferung war Kauṇḍinya ein indischer Brahmane und Gelehrter, der durch eine göttliche Vision dazu inspiriert wurde, nach Südostasien zu segeln. Als er in der Region ankam, die heute als Kambodscha bekannt ist, traf er auf eine Gruppe von Menschen, die von einer Nāga-Prinzessin beherrscht wurden. Nāgas sind in der hinduistischen und buddhistischen Mythologie Schlangenwesen oder Wassergottheiten. Die Prinzessin hieß Soma und war sowohl eine weltliche als auch eine spirituelle Herrscherin ihres Volkes. Kauṇḍinya und Soma trafen aufeinander und ihre Begegnung führte zu einer Allianz, die durch Heirat besiegelt wurde. Durch diese Vereinigung zwischen dem indischen Brahmanen und der lokalen Nāga-Herrscherin entstand, der Legende nach, die Dynastie des Königreichs Funan.

Die Ehe zwischen Kauṇḍinya und Soma wird oft als Metapher für die Synthese von indischen und südostasiatischen Kulturen interpretiert. Dieses Erbe findet sich in vielen Aspekten der südostasiatischen Gesellschaften wieder, einschließlich Sprache, Kunst, Religion und politischer Organisation. Diese Geschichte ist also typisch für die Verschmelzung der indischen Kultur mit den einheimischen Traditionen Südostasiens.

Im traditionellen Count: Beginne direkt aus dem Halt des “Nach unten blickenden Hundes” der vorherigen Bewegungsfolge

Vinyāsa 7 - Einatmung, Ausatmung, Einatmung:
Springe einatmend aus dem „Nach unten blickenden Hund“ ab in eine Balanceposition auf den Händen. Beuge ausatmend Deine Ellenbogen, während Du Deine Beine streckst. Setze behutsam Deine Schädeldecke so vor Deinen Händen auf dem Boden auf, dass die drei Punkte des Bodenkontakts etwa ein gleichseitiges Dreieck bilden. Kopf, Schultergürtel, Becken und Füße sollten sich nun etwa senkrecht übereinander befinden. Atme hier ein.

Vinyāsa 8 – Ausatmung:
Senke mit der Ausatmung Deine gestreckten Beine bis Deine Zehen dicht über dem Boden schweben. Rotiere dann Deine Beine gemeinsam rechts und senke sie auf Deinen rechten Oberarm ab.

Tipp: Halte bei der Rotation zur Seite Deine Beine fest zusammen. Dies gibt Dir zusätzliche Stabilität.

Vinyāsa 9 – Einatmung, 5 Atemzüge, Ausatmung:
Hebe einatmend Deinen Kopf, während Du Dein Becken senkst. Beuge Deine Arme, bis die Oberarme die Horizontale erreichen. Verweile hier bis zur fünften Ausatmung.

Versuche: Als Vision kannst Du anstreben, beide Schultern etwa auf gleicher Höhe zu balancieren.

Vinyāsa 10 - Einatmung:
Senke noch am Ende der Ausatmung Deinen Kopf wieder auf dem Boden ab. Rotiere Deine Beine in die Mitte. Deine Zehen sind dabei dicht über dem Boden. Hebe nun einatmend Deine gestreckten Beine senkrecht zurück in den Dreipunktkopfstand.

Vinyāsa 11-13:
Wiederhole den Bewegungsablauf aus Vinyasa 8-10 auf der linken Seite.

Tipp: Lasse Dich aus dem Dreipunktkopfstand nicht einfach in Caturāṅga Daṇḍāsana umfallen. Sondern senke zunächst Deine gestreckten Beine, bis Deine Zehen fast den Boden berühren. Gebe von hier mit den Beinen einen Impuls nach oben. So hebt Dein Kopf mühelos ab und Du kannst kontrolliert in Caturāṅga Daṇḍāsana landen.

Vinyāsa 14 bis 16:
Folge dem Dir bereits bekannten Bewegungsfluss bis zu einem Halt im “Nach unten Blickenden Hund”.

Im traditionellen Count: Wechsele hier direkt weiter in den Bewegungsfluss der nächsten Haltung.

Wirkung: "Kauṇḍinyāsana""" A stärkt die Arme und entwickelt Rumpfstabilität. Zudem verbessert die Haltung die Balance und Koordination. Durch die Herausforderung fördert die Haltung die Konzentration und die Willenskraft. Auf energetischer Ebene unterstützt die Haltung durch die Kombination aus Atem und Bewegung den Fluss der Energie. Dies führt zum Gefühl von Vitalität und Wohlbefinden.


Fotograf: Richard Pilnick - www.richardpilnick.com

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