3. Serie - Sthira Bhaga

skandasana
स्कन्दासन

skandaSubstantiv Maskulin
skandVerbalwurzel
Gott Skanda, der Angreifer
āsanaSubstantiv NeutrumSitz, Haltung

Legende: Skanda ist in der hinduistischen Mythologie ein Sohn von Śiva und Pārvatī. Damit ist er auch Bruder von Gaṇeśa. Wörtlich heißt Sklanda der Springende. Er steht für Schnelligkeit und Geschwindigkeit. Er ist der Anführer der Götterarmee. In einem seiner bis zu 12 Händen hält er einen dreizackigen Speer, den Vel. Seine sechs Köpfe symbolisieren die sechs übernatürlichen Fähigkeiten (siddhi). Historisch deutet einiges darauf hin, dass diese Götterfigur sich aus der Haupt-Gottheit der Industal Kultur (2.600-1.900 v.Chr) entwickelte. Klarer ist seine Entwicklung aus dem Gott Murgan, der in der südindischen Tamil-Kultur einer der wichtigsten Götterfiguren darstellte.

Entsprechend ranken sich viele Legenden um die Gestalt von Skana. Einer zufolge beobachtete Skanda wie Brahmā die Welt erschuf. Doch er war nicht zufrieden mit dieser Schöpfung. Er fing an den Schöpfergott, Brahmā zu beschimpfen: „Was soll das für eine Welt sein? Nichts ist beständig! Alles stirbt, vergeht, es gibt Leiden, Elend, Krankheiten und Kriege.“ Skanda war so wütend, dass er die gesamte Schöpfung des Brahmā wieder zerstörte und eine neue Welt schuf. Als er mit seiner Arbeit fertig war, betrachtete Brahmā die Welt und fragte: „Und das soll eine Welt sein? Es gibt zwar kein Leiden und keinen Tod. Doch nichts bewegt sich, nichts lebt. Es ist das gefrorene Abbild von Perfektion“. Als Sklanda seinen Fehler erkannte zerstörte er seine Schöpfung wieder und half Brahmā die ursprüngliche Welt wieder zu erschaffen.

Wenn in unserem Leben etwas nicht in Balance ist, dann können wir uns daran erinnern: Wir leben in dieser Welt des Brahmā. Erst die Dysbalance ermöglicht das Streben nach Balance. Erst das Leiden ermöglicht das Glück. Nur der Tod ermöglicht das Leben.

Im traditionellen Count: Beginne direkt aus dem Halt des “Nach unten blickenden Hundes” der vorherigen Bewegungsfolge

Vinyāsa 7 - Einatmung, Ausatmung, Einatmung:
Springe einatmend aus dem „Nach unten blickenden Hund“ ab in eine Balanceposition auf den Händen. Während Du Dich ausatmend langsam absenkst, schiebe Dein linkes Bein zwischen Deinen Armen durch, Dein rechtes Bein hebe seitlich am rechten Arm vorbei. Mit der abschließenden Einatmung platziere den Fuß hinter dem Kopf und platziere Deine Hände vor dem Herzen.

Vinyāsa 8 – Ausatmung, 5 Atemzüge:
Platziere Deine Hände auf dem Boden, hebe Dich an während Du Dein linkes Schienbein kurz zum Kinn ziehst. Von hier ziehe, weiter ausatmend Dein Becken nach hinten oben, bis Du Dein gestrecktes linkes Bein am Boden absetzen kannst. Verweile für fünf Atemzüge.

Vinyāsa 9 – Einatmung:
Schwinge einatmend wieder zurück mit dem linken Bein zwischen den Armen nach vorne.

Vinyāsa 10 bis 12:
Folge dem Dir bereits bekannten Bewegungsfluss bis zu einem Halt im “Nach unten Blickenden Hund”.

Vinyāsa 13 bis 18:
Wiederhole nun den gesamten Bewegungsfluss (Vinyāsa 7 bis 12) auf der anderen Seite.

Im traditionellen Count: Wechsele hier direkt weiter in den Bewegungsfluss der nächsten Haltung.

Wirkung: Skandāsana kombiniert eine Balancehaltung mit einer intensiven Hüftöffnung.


Fotograf: Richard Pilnick - www.richardpilnick.com

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