Die Praxis von Mudrās, yogischer Siegel, kann erstmals ab dem 11. Jahrhundert n. u Z. nachgewiesen werden und gilt als das große Alleinstellungsmerkmal in der Genese des Haṭha Yoga. Mudrās sind Techniken, welche durch verschiedene Kombinationen von Muskelkontraktion, Energielenkung, Atemanhaltung, Visualisierung und/oder Mantra-Rezitation Einheitserfahrungen hervorrufen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich eine Vielzahl an Mudrā-Techniken, von denen nur die Wenigsten bekannt geworden sind. Diese Entwicklung kulminiert im 18. Jh. n. u Z. mit der Kompilation der Jogpradīpikayā von Jayatarāma mit insgesamt 24 Mudrās und der Gheraṇḍasaṃhitā in der sogar 25 Mudrās gelehrt werden.
Nach einer ca. 45-minütigen dynamischen Āsana-Sequenz, welche passend zur Thematik aus den weniger bekannten Übungen der Jogpradīpikayā (84 Āsanas) und Gheraṇḍasaṃhitā (32 Āsanas) schöpft, wirst Du gemeinsam mit Nils die bunte Vielfalt der Mudrā-Techniken erforschen, um, so würde es vermutlich der Weise Gheraṇḍa ausdrücken, vom süßen Nektar der meditativen Absorption zu kosten.