Nächster Termin:
Di, 28.03.2023 08:00

60 Minuten

Zeitlose Yogatechniken

28.02. - 28.03.2023 | Online
Nils Jacob Liersch
 AYI® Advancedmehr
In dieser Yogastunde praktizieren wir die herausragendsten und effektivsten Yogatechniken aus den Yogaquelltexten der Vergangenheit und schöpfen ebenfalls aus dem Fundus zeitgenössischer Yogapraktiken. Hierbei kombiniert Nils jede Stunde 1) Prāṇāyāma-Techniken, mit 2) tibetischen Wind-Yoga Übungen, 3) zeitgenösssicher Atemarbeit und 4) Meditation.

Im Detail:

1) Prāṇāyāma aus Raghuvīras Kumbhaka-Paddhati: Der Leitfaden der Atemanhaltung (Skt. Kumbhaka Paddhati) von Raghuvīra ist ein Sanskrit-Yogatext aus dem 17. Jahrhundert, welcher exklusiv das Thema Atemkontrolle (prāṇāyāma) behandelt. Der Text beschreibt mehr als 70 verschiedene Techniken der Atemanhaltung, von denen die meisten kaum bekannt sind.

2) Tsa Lung Thrul Khor: Die Thrul Khor Übungen aus dem tibetischen Buddhismus sind eine Form des Yoga, die sich auf den subtilen Körper konzentriert. Durch die Verbindung von speziellen Atemtechniken mit körperlichen Bewegungen und Visualisierungen, steuern wir unsere Windenergie durch den Körper, um den Körper bis in die Tiefe zu reinigen und die subtilsten Kanäle zu öffnen. Die Praxis ist kraftvoll und dynamisch und wird durch das Atem-Anhalten noch anspruchsvoller. Nach jeder Übung kann man eine deutlich gesteigerte Klarheit und Offenheit von Körper und Geist wahrnehmen.

3) Zeitgenössische Atemarbeit: Wim-Hof Atemtechnik und Sudharshan Kriya - Beide Techniken beinhalten unterschiedlich konzipierte Hyperventilationsphasen, teilweise kombiniert mit Atemanhaltung. Der Effekt beider Techniken ist überwältigend wirksam und man bekommt sofort die unmittelbaren, intensiven positiven Auswirkungen im gesamten Körper und Geist zu spüren.

4) Meditation: Wir üben Techniken aus den 112 Meditationen der sog. "Vijñāna Bhairava", einer bedeutenden Schrift des kashmirischen Śivaismus. Die 112 Meditationstechniken reichen von Atemkonzentration bis zu alltäglichen oder außergewöhnlichen Erfahrungen, schließen alle Erfahrungen des menschlichen Lebens mit ein und sollen zur mystischen Einheit führen.

Ablauf:

    - Warm-Up  
    - Prāṇāyāma-Technik(en) aus der Kumbhaka-Paddhati
    - Thrul Khor Übung(en)
    - Zeitgenössische Atemarbeit
    - Meditation

Warum?

1) Wirkung von Prāṇāyāma: Durch Atemanhaltung steigt CO2 im Blut und O2 nimmt ab. Ab 0,0666612 bar CO2 ist der Stimulus einzuatmen so stark, dass der Atem nicht länger gehalten werden kann.
Luftanhalten ist ein Trainingsreiz für das Lungensystem, das Herzsystem wie auch für den ganzen Kreislauf und die Muskeln. Die Alveolen (Lungenbläschen) werden trainiert mit weniger Sauerstoff auszukommen.
Es werden vermehrt rote Blutkörperchen gebildet, die den Sauerstoff transportieren können, damit der wenige Sauerstoff trotzdem besser transportiert werden kann. Die Zellen lernen, mit weniger Sauerstoff auszukommen und den Sauerstoff aus dem Blut besser in die Zellen aufzunehmen. Menschen, die regelmäßig Luft anhalten, entwickeln eine höhere Vitalkapazität, eine höhere Lungenkapazität. Luftanhalten verbessert die Regenerationsfähigkeit des Körpers durch die hierdurch bewirkte bessere Durchblutung und den damit verbundenen schnelleren Abbau von Stoffwechselendprodukten wie Laktat. Zudem werden die zu regenerierenden Strukturen mit mehr Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Luftanhalten ist ein Training der Lungen, des Kreislaufs und des gesamten Körpersystems.

2) Die Gesundheit des feinstofflichen Körpers ist von größter Bedeutung für das Wohl des physischen Körpers, der Seele und der mentalen Stärke. Blockaden im feinstofflichen Energiesystem können den natürlichen Fluss von inneren Energien und Essenzen stören, was zu einem unausgewogenen Zustand führt, der sich auf alle Aspekte negativ auswirken kann. Mit der Tsa Lung Praxis arbeiten wir aktiv an der Verbesserung des Flusses innerer Energien. Durch körperliche Bewegungen, spezielle Atemtechniken und meditative Visualisierungsmethoden beleben wir die Energien und führen sie zurück zu ihrem natürlichen Fluss. Dies führt zur Beseitigung von Blockaden und Öffnung von verstopften Energiekanälen, was ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbehagen hervorruft. Durch die Öffnung von mehr Raum entsteht eine nachhaltige Entlastung des inneren Stress und ein Gefühl von Freiheit.

3) Beide Techniken stärken das Immunsystem und führen zu gesteigerter Kontrolle über das autonome Nervensystem sowie das Immunsystem. Beide Techniken wirken stark entzündungshemmend und haben einen extrem klärenden Effekt auf den Geist.

4) Wer regelmäßig meditiert, ist nicht nur gelassener und entspannter, er entwickelt auch Konzentrationsfähigkeit und Selbstbewusstsein. Hirnforscher stellen fest, dass sich die beteiligten Hirnareale schon nach wenigen Wochen Meditation vergrößern.

Vorbereitung:

Übe an einen warmen und ruhigen Platz, stelle sicher, dass Du Dich auf einer Yogamatte befindet, eine gute Internetverbindung hast und positioniere Deine Kamera so, dass ich Dich sehen kann. Da häufig Atemtechniken geübt werden ist es sinnvoll vor der Praxis kurz stoßzulüften. Lege Dir ein Sitzkissen oder eine andere Unterstützung für Deine aufrechte Sitzposition bereit (vielleicht ist das sogar ein einfacher Stuhl). Kleide Dich bequem und halte eine Decke oder einen Pullover bereit, um Dich gegebenenfalls gemütlich einzukuscheln.

Um das Beste aus der Yogastunde herauszuholen, ist es wichtig, dass Du mit einer offenen und neugierigen Haltung teilnimmst, in manch einer Sitzung üben wir Techniken, welche zunächst befremdlich wirken, weil sie unbekannt sind und aus uns fremden Kulturen stammen. Es ist sinnvoll, dass Du pünktlich startest und bis zum Ende dabei bist. Da wir uns nicht selten Bewegen und vor allem Atemtechniken üben, komm mit möglichst leerem Magen zur Stunde.

Verknüpfung:

Diese Stunde eignet sich auch in Kombination mit der vorangehenden Stunde "Selbstpraxis". So eröffnet sich Dir eine umfassende Praxis.