Der Verschluss am Phonationsort löst sich bei der Artikulation des Nasalen Lautes nicht. Die Luft strömt größtenteils durch die Nase aus. Der abgetrennte hintere Teil der Mundhöhle wird so zum variablen Resonanzraum für ṅ,ñ,ṇ,n oder m.

Sanskrit Aussprache

Das Sanskrit-Alphabet ordnet die plosiven Laute nach Phonationsort von hinten nach vorne:

  • Guttural (Kehle),
  • Palatal (Gaumen),
  • Retroflex (hinter den Zähnen),
  • Dental (zwischen den Zähnen)
  • Labial (an den Lippen).

Jede Gruppe wiederum besteht aus fünf Lauten. Der fünfte Laut in der Gruppe ist der sogenannte Klassennasal.

Merke: Isoliert erscheinen diese Klassennasale schwierig. Meist folgt jedoch ein weiterer plosiver Konsonant mit selbem Phonationsort, sodass die Aussprache relativ intuitiv gelingt.

Gutturaler Nasal

  • ṅa: Die Zunge verschließt den weichen Gaumen / Kehle. Der Kontakt löst sich jedoch nicht wie beim plosiven ka oder ga, sondern bleibt. Der Laut wird nasaliert.

Beispiele:

  • ṅa: Gesang, langer, Hang
    Im Deutschen gelingt das gutterale ein ganz intuitiv vor anderen gutturalen Lauten wie ka, kha, ga oder gha. Zum Beispiel in aṣṭāga yoga

Palataler Nasal

  • ña: Die Zunge verschließt den harten Gaumen. Der Kontakt löst sich jedoch nicht wie beim plosiven ca oder ja, sondern bleibt. Der Laut wird nasaliert.

Beispiele:

  • ña: Señior,

Im Deutschen gelingt das gutterale ein ñ ganz intuitiv vor anderen palatalen Lauten wie eben bei Señior oder Patañjali.

Retroflexer Nasal

  • ṇa: Die Zungenspitze liegt zurückgerollt hinter den Zähnen. Der Kontakt löst sich jedoch nicht wie beim plosiven ṭa oder ḍa, sondern bleibt. Der Laut wird nasaliert.

Beispiele:

Im Deutschen gibt es die retroflexen Laute nicht wie im Sanskrit.

Während beim deutschen n, wie auch schon bei den plosiven t und d die Zunge genau am Übergang von Zähnen und Zahnfleisch am Oberkiefer (Alveolar) steht, wird sie hier weiter zurückgerollt.

Um uns der Aussprache anzunähern können wir beim Aussprechen mit der Zunge schnalzen. Besonders leicht gelingt dies bei einem aufforderndend schnalzenden "na".

Dentaler Nasal

  • na: Die Zungenspitze liegt zwischen bzw. an den Schneidezähnen. Der Kontakt löst sich jedoch nicht wie beim plosiven ta oder da, sondern bleibt. Der Laut wird nasaliert.

Beispiele

Im deutschen wird das n, wie schon die plosiven t und d, streng genommen Alveolär ausgesprochen. Das heißt, die Zunge steht genau am Übergang von Zähnen und Zahnfleisch am Oberkiefer. Bei den dentalen Lauten sollte sich die Zunge etwas tiefer näher an der Spitze der Schneidezähne befinden. Manche Sanskrit-Sprecher schieben die Zunge sogar zwischen den Schneidezähnen etwas vor.

Mit etwas Suche finden sich jedoch auch passable deutsche Beispiele zur Verdeutlichung der Aussprache:

  • na: Natur, Name

Labialer Nasal

  • ma: Die Lippen schließen. Der Kontakt löst sich jedoch nicht wie beim plosiven pa oder ba, sondern bleibt. Der Laut wird nasaliert.

Beispiele:

  • ma: Mutter, Mandel