Mythologie: Um die Geburt von Aṣṭāvakra findet sich eine interessante Geschichte in verschiedenen Purāṇas und insbesondere dem Vana Parva, dem Buch des Waldes. Dieses ist Teil der Mahābhārata, eines der beiden großen indischen Epen.
Die Geschichte um Aṣṭāvakra beginnt mit Kahoda, einem weisen Brahmanen. Als die Frau von Kahoda, Sujātā, schwanger war rezitierte er aus den Veden. Der noch ungeborene Aṣṭāvakra lauschte aus dem Mutterleib.
Doch bereits als ungeborenes Kind besaß, Aṣṭāvakra außergewöhnliche geistige Fähigkeiten und ein tiefes Verständnis der vedischen Schriften. So bemerkte Aṣṭāvakra eines Tages einen Fehler in der Rezitation seines Vaters und korrigierte Kahoda aus dem Mutterleib heraus.
Der Vater war jäh verärgert über die Herausforderung seiner Autorität und das Gefühl der Demütigung. Aus diesem Wut und Stolz verfluchte er seinen eigenen Sohn: Er sollte mit acht Verkrüppelungen in seinem Körper geboren zu werden. Wörtlich übersetzt bedeutet der Name Aṣṭāvakra: „Der acht Krümmungen hat“.
Dieser Fluch hatte weitreichende Folgen, nicht nur für das physische Erscheinungsbild von Aṣṭāvakra, sondern auch für sein zukünftiges Leben und seine Lehren. Trotz der körperlichen Einschränkungen, die durch den Fluch seines Vaters entstanden, wurde Aṣṭāvakra eine herausragende Figur in der indischen Mythologie, bekannt für seine tiefgründige Weisheit und spirituelle Erleuchtung.
Diese finden wir in der Aṣṭāvakra Gītā, die als ein philosophischer Diskurs zwischen Aṣṭāvakra und König Janaka aufgebaut ist. In diesen Dialogen fordert der Weise Aṣṭāvakra den König Janaka auf, alle falschen Identifikationen mit dem Körper, dem Geist und der Welt zu durchschneiden. So kann er schließlich erkennen, dass seine wahre Natur reines Bewusstsein, jenseits von Geburt und Tod, ist.
Im traditionellen Count: Beginne direkt aus dem Halt des “Nach unten blickenden Hundes” der vorherigen Bewegungsfolge
Vinyāsa 7 - Einatmung, Ausatmung, Einatmung:
Springe einatmend aus dem „Nach unten blickenden Hund“ ab in eine Balanceposition auf den Händen. Beuge ausatmend Deine Ellenbogen, während Du Deine Beine streckst. Setze behutsam Deine Schädeldecke so vor Deinen Händen auf dem Boden auf, dass die drei Punkte des Bodenkontakts etwa ein gleichseitiges Dreieck bilden. Kopf, Schultergürtel, Becken und Füße sollten sich nun etwa senkrecht übereinander befinden. Atme hier ein.
Vinyāsa 8 – Ausatmung:
Senke mit der Ausatmung Deine gestreckten Beine bis Deine Zehen dicht über dem Boden schweben. Nun schiebe Dein linkes Bein unterhalb des rechten Oberarms, das rechte Bein oberhalb nach Rechts. Überkreuze Deine Beine so, dass Dein rechtes (oberes) Bein vorne liegt.
Tipp: Traditionell soll der Kopf bei dieser Bewegung noch am Boden verbleiben. Das macht das Durchfädeln des linken Beines komplex. Es gelingt dann besser, wenn Du Deinen Kopf ein wenig weiter vor Deinen Händen auf dem Boden platzierst. Von hier aus rolle etwas auf den Hinterkopf. So hast Du den maximalen Raum für Dein Bein bei der komplexen Bewegung.
Vinyāsa 9 – Einatmung, 5 Atemzüge, Ausatmung:
Hebe einatmend Deinen Kopf, während Du Dein Becken senkst. Beuge Deine Arme, bis die Oberarme die Horizontale erreichen. Verweile hier bis zur fünften Ausatmung.
Tipp: Je mehr Du Deine Beine zueinander drückst, desto mehr Stabilität bekommst Du. Die Beine drücken dann von oben und unten gegen Deinen rechten Oberarm. So ist keinerlei Kraft zum Stützen mehr nötig. Du balancierst einfach auf Deinen senkrecht stehenden Unterarmen.
Vinyāsa 10 - Einatmung:
Senke noch am Ende der Ausatmung Deinen Kopf wieder auf dem Boden ab. Ziehe dann Deine Beine zurück, während Du Dein Becken über Deine Schultern hebst. Hebe nun einatmend Deine Beine senkrecht zurück in den Dreipunktkopfstand.
Vinyāsa 11-13:
Wiederhole den Bewegungsablauf aus Vinyasa 8-10 auf der linken Seite.
Tipp: Lasse Dich aus dem Dreipunktkopfstand nicht einfach in Caturāṅga Daṇḍāsana umfallen. Sondern senke zunächst Deine gestreckten Beine, bis Deine Zehen fast den Boden berühren. Gebe von hier mit den Beinen einen Impuls nach oben. So hebt Dein Kopf mühelos ab und Du kannst kontrolliert in Caturāṅga Daṇḍāsana landen.
Vinyāsa 14 bis 16:
Folge dem Dir bereits bekannten Bewegungsfluss bis zu einem Halt im “Nach unten Blickenden Hund”.
Im traditionellen Count: Wechsele hier direkt weiter in den Bewegungsfluss der nächsten Haltung.
Wirkung: Diese anspruchsvolle Arm-Balance-Position stärkt die Arme und Handgelenke, verbessert das Gleichgewicht und die Konzentration, und fördert die Flexibilität in den Beinen und Hüften. Durch die intensive Fokussierung, die diese Pose erfordert, unterstützt Aṣṭāvakrāsana zudem die geistige Klarheit und fördert ein tieferes Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment.
Fotograf: Richard Pilnick - www.richardpilnick.com
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