3. Serie - Sthira Bhaga

kaundinyasana
कौण्डिन्यासन

kauṇḍinyaSubstantiv MaskulinName eines R̥ṣi
āsanaSubstantiv NeutrumSitz, Haltung

Mythologie: Sowohl im Buddhismus, wie auch im Hinduismus taucht R̥ṣi Kauṇḍinya als mythologische Gestalt auf. In den buddhistischen Texten war Kauṇḍinya ein Brahmane.

In vielen buddhistischen Überlieferungen wird erzählt, dass Kauṇḍinya, manchmal auch Asita einer der Weisen war, die zur Zeit der Geburt von Siddhārtha zu dessen Vater, König Śuddhodana, kamen, um das Schicksal des neugeborenen Prinzen zu deuten.

Kauṇḍinya bestimmte Zeichen an dem Kind, die darauf hindeuteten, dass Siddhārtha entweder ein Cakravartin, ein Weltherrscher, werden oder sich für ein Leben des geistigen Suchens entscheiden und ein großer spiritueller Führer oder Erleuchteter, ein Buddha, werden würde. Kauṇḍinya soll bei dieser Gelegenheit prophezeit haben, dass Siddhārtha sich für den spirituellen Weg entscheiden würde.

Um das zu verhindern versuchte König Śuddhodana seinen Sohn Siddhārtha von allem Leiden fernzuhalten. Er hoffte, dass so sein Sohn niemals den Wunsch verspüren würde, das Leben eines Asketen zu wählen. Denn naturgegeben wollte der König, dass Siddhārtha sein Nachfolger als König wird. Er stellte also sicher, dass Siddhārtha in Luxus und ohne Mangel oder Leid aufwuchs, und schirmte ihn von den harten Realitäten des Lebens ab, einschließlich Alter, Krankheit und Tod.


Trotz der Bemühungen seines Vaters und des geschützten Lebens im Palast, begegnete Siddhārtha letztendlich doch den Leiden der Welt, was ihn dazu bewog, sein wohlhabendes Leben aufzugeben und nach Erleuchtung zu suchen. Diese Begegnungen sind bekannt als die "Vier Begegnungen", die für Siddhārthas Entscheidung, Mönch zu werden, ausschlaggebend waren. Nach vielen Jahren der Askese und Meditation erreichte er schließlich unter dem Bodhibaum die Erleuchtung und wurde zu Gautama Buddha.

Nachdem Siddhārtha  als Buddha die Erleuchtung erlangt hatte, wurden Kauṇḍinya und vier andere Asketen seine ersten Schüler. Kauṇḍinya war auch der Erste, der den Status eines Arhats erreichte, eines erleuchteten Wesens, das sich vom Kreislauf von Geburt und Tod befreit hat.

Im traditionellen Count: Beginne direkt aus dem Halt des “Nach unten blickenden Hundes” der vorherigen Bewegungsfolge

Vinyāsa 7 - Einatmung, Ausatmung, Einatmung:
Springe einatmend aus dem „Nach unten blickenden Hund“ ab in eine Balanceposition auf den Händen. Beuge ausatmend Deine Ellenbogen, während Du Deine Beine streckst. Setze behutsam Deine Schädeldecke so vor Deinen Händen auf dem Boden auf, dass die drei Punkte des Bodenkontakts etwa ein gleichseitiges Dreieck bilden. Kopf, Schultergürtel, Becken und Füße sollten sich nun etwa senkrecht übereinander befinden. Atme hier ein.

Vinyāsa 8 – Ausatmung:
Senke mit der Ausatmung Deine gestreckten Beine bis Deine Zehen dicht über dem Boden schweben. Schere mit Deinen Beinen nun auseinander und rotiere Dein linkes Bein über den rechten Oberarm, während Du Dein rechtes Bein wieder nach oben hebst.

Tipp: Initiiere die Schwungbewegung erst, nachdem deine Füße dicht über dem Boden schweben. Das macht es deutlich leichter, die Rotation zu initiieren, ohne dabei den Schwerpunkt zu weit zu verlagern.

Vinyāsa 9 – Einatmung, 5 Atemzüge, Ausatmung:
Hebe einatmend Deinen Kopf, während Du Dein Becken senkst. Beuge Deine Arme, bis die Oberarme die Horizontale erreichen. Verweile hier bis zur fünften Ausatmung.

Versuche: Als Vision kannst Du anstreben, beide Schultern etwa auf gleicher Höhe zu balancieren.

Vinyāsa 10 - Einatmung:
Senke noch am Ende der Ausatmung Deinen Kopf wieder auf dem Boden ab. Rotiere Deine Beine in die Mitte. Deine Zehen sind dabei dicht über dem Boden. Hebe nun einatmend Deine gestreckten Beine senkrecht zurück in den Dreipunktkopfstand.

Vinyāsa 11-13:
Wiederhole den Bewegungsablauf aus Vinyasa 8-10 auf der linken Seite.

Tipp: Lasse Dich aus dem Dreipunktkopfstand nicht einfach in Caturāṅga Daṇḍāsana umfallen. Sondern senke zunächst Deine gestreckten Beine, bis Deine Zehen fast den Boden berühren. Gebe von hier mit den Beinen einen Impuls nach oben. So hebt Dein Kopf mühelos ab und Du kannst kontrolliert in Caturāṅga Daṇḍāsana landen.

Vinyāsa 14 bis 16:
Folge dem Dir bereits bekannten Bewegungsfluss bis zu einem Halt im “Nach unten Blickenden Hund”.

Im traditionellen Count: Wechsele hier direkt weiter in den Bewegungsfluss der nächsten Haltung.

Wirkung: Die Variation B von Kauṇḍinyāsana trägt zur Stärkung der Arme und zur Entwicklung der Rumpfstabilität bei. Zusätzlich zur Verbesserung von Balance und Koordination fördert diese Haltung Konzentration und Willenskraft durch ihre herausfordernde Natur. Auf energetischer Ebene unterstützt sie den Fluss der Lebensenergie durch die synchronisierte Atmung und Bewegung, was zu einem Gefühl von Vitalität und Wohlbefinden führt.


Fotograf: Richard Pilnick - www.richardpilnick.com

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