Symbolik: Die Haltung Ūrdhva Kukkuṭāsana B symbolisiert, das Streben nach Erhebung und geistigem Wachstum. Der Begriff 'Ūrdhva' drückt bildlich das Aufwärtsstreben der Seele aus. Ūrdhva Kukkuṭasana B ist eine Bewegung, die über das Gewöhnliche hinausgeht und so für die Transzendenz zielt. Diese Pose ist eine Hommage an das für uns Menschen tief verwurzelte Streben, sich über seine irdischen Fesseln zu erheben und eine Verbindung zum Göttlichen herzustellen.
Die Komponente 'Kukkuṭa‘, oder der Hahn, steht symbolisch für das Erwachen. Genau wie der Hahn den neuen Tag ankündigt, ermuntert Ūrdhva Kukkuṭāsana B die Praktizierenden, sich der Herausforderung des spirituellen Erwachens zu stellen. Dieser Moment des Erwachens wird in vielen Mythen als der Beginn einer Reise dargestellt, welche die Seele von der Dunkelheit ins Licht führt.
In der indischen Mythologie findet sich das Motiv der Erhebung und des Erwachens in zahlreichen Geschichten, in denen Götter und Heilige, ihr Bewusstsein auf höhere Zustände ausrichten. So verkörpert Ūrdhva Kukkuṭāsana B nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine metaphorische Reise des Geistes, die in der Mythologie tief verwurzelt ist.
Im traditionellen Count: Beginne direkt aus dem Halt des “Nach unten blickenden Hundes” der vorherigen Bewegungsfolge
Vinyāsa 7 - Einatmung, Ausatmung, Einatmung:
Springe einatmend aus dem „Nach unten blickenden Hund“ in die Balance auf den Armen. Senke Dich mit der Ausatmung zum Sitzen ab. Strecke Deine Beine für Daṇḍāsana und atme noch einmal ein.
Vinyāsa 8 – Ausatmung:
Falte mit der Ausatmung erst Dein rechtes und dann Dein linkes Bein in den Lotus.
Vinyāsa 9 – Einatmung, 5 Atemzüge:
Hebe Dich einatmend in Utplutiḥ. Ziehe dabei Deine Knie eng zueinander und Dein Becken nach hinten oben. Wenn Deine Knie hinter Deinen Armen durchgetaucht sind, setze Deine Schienbeine auf Deinen Oberarmen ab. Durch den Druck mit Deinen Schienbeinen gegen Deine Achselhöhlen stabilisierst Du die Haltung. Verweile hier bis zur fünften Ausatmung.
Tipp: Das nach hinten durchziehen der Beine gelingt leichter, indem Du zunächst Deine Knie so hoch wie möglich hebst. Neige dann Deine Schultern mit gestreckten Armen nach vorne. Je höher Deine Knie zwischen den Armen durchtauchen, desto leichter kannst Du Dein Becken nach hinten oben rollen. Schiebe dabei Deine Schulterblätter kraftvoll nach vorne und runde Deinen Rücken.
Vinyāsa 10: Einatmung
Hebe Deine zum Lotus gefalteten Beine einatmend an, sodass Du Dich in eine Armbalance hebst.
Vinyāsa 11 bis 13:
Folge dem Dir bereits bekannten Bewegungsfluss bis zu einem Halt im “Nach unten Blickenden Hund”.
Im traditionellen Count: Wechsele hier direkt weiter in den Bewegungsfluss der nächsten Haltung.
Wirkung: Ūrdhva Kukkuṭāsana fördert die Beweglichkeit der Hüften. Zudem stärkt die Haltung Bauch- und Rumpfmuskeln. Sie schult die Fähigkeit zur tiefen Konzentration, aber fördert auch physisches und, in übertragenem Sinne, auch emotionales Gleichgewicht.
Fotograf: Richard Pilnick - www.richardpilnick.com
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