Unter den 84.000.000 Positionen höre die Beste! Die Lotushaltung (padmāsana), die von Ādinātha gelehrt wurde. Sie wird jetzt beschrieben.
Nachdem die Füße ausgestreckt und mit Vorsicht auf den Schenkeln platziert worden sind. Werden dort sichtbar beide Hände mit den Handflächen nach oben im Schoß platziert. Die beiden Augen…
… soll man auf die Nasenspitze fokussieren, mit der Zunge die Wurzel des weichen Gaumens anheben und das Kinn auf der Brust platzieren. Langsam soll die Luft …
… so viel wie möglich eingezogen werden, langsam soll man bis in den Bauch einatmen. Nun soll man auf diese Weise danach so viel wie möglich langsam ausatmen.
Dies, so wird gesagt, ist die Lotushaltung (padmāsana). Sie vernichtet alle Krankheit (vyādhi). Sie ist für jeden schwer zu erlangen. Sie wird vom Weisen auf der Welt erlangt.
8.400.000 Haltungen
Diese Zahl ist eher symbolisch zu sehen. Die Yogis der damaligen Zeit scheinen also viele verschiedene Körperhaltungen praktiziert zu haben. Wie diese genau aussahen können wir anhand anderer Texte, z.B. der Haṭha-Yoga-Pradīpika von Svātmārāma abschätzen. Hier geht es vorwiegend um sitzende Haltungen die sich auch für Atemübungen und Meditation eignen. Der Lotussitz (padamāsana) kann daher in der Tat als Prototyp aller Haltungen verstanden werden.
Padmāsana die Lotushaltung
Dattātreya beschreibt zunächst die Körperhaltung. Sie deckt sich weitgehend mit dem heute üblichen. Die Füße liegen auf dem Oberschenkel der Gegenseite und die Hände im Schoß. Doch dann gibt er weitere Details, welche die Körperhaltung fast zu einer Atemübung (prāṇāyama), Blickfokussierung (dr̥ṣṭi), Bindung (bandha) oder Siegel (mudrā) werden lassen. Wesentlich ist:
- Der Blick fokussiert auf die Nasenspitze (dr̥ṣṭi)
- Die Zunge hebt sich an die Wurzel des Gaumens (~i~mudraa~)
- Das Kinn wird auf die Brust gepresst (bandha)
- Der Yogi atmet langsam ein und aus (prāṇāyāma)
Yoga zur Gesunderhaltung
Charakteristisch für die tantrische Bewegung und den Haṭha-Yoga ist die Zuwendung zum physischen Körper. So finden wir in späteren Texten (z.B. Haṭha-Yoga-Pradīpika) zunehmend auch aus der indischen Gesundheitslehre (āyurveda) übernommene Techniken. Auch hier ist die körperliche Gesundheit bereits Thema der Praxis. Der Lotussitz (padmāsana) heilt so alle Krankheiten.
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Meine Frage zu Satz 36: sind die Arme gestreckt und die Hände in Chin Mudra (also Zeigefinger eingerollt unter dem Daumen) oder liegen die Hände tatsächlich im Schoß, also Hände in Dhyana Mudra [...] Meine Frage zu Satz 36: sind die Arme gestreckt und die Hände in Chin Mudra (also Zeigefinger eingerollt unter dem Daumen) oder liegen die Hände tatsächlich im Schoß, also Hände in Dhyana Mudra (Handflächen aufeinander, Daumenspitzen berühren sich)? Läßt sich das aus dem Text erschließen?
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Hall Andreas,
aus dem Text ergibt sich das nicht. Ich würde es aber (am Text) jedoch so verstehen, dass die Hände einfach im Schoß liegen.
- Für uns Ashtanga Yogis ist natürlich alles genau wie im [...] Hall Andreas,
aus dem Text ergibt sich das nicht. Ich würde es aber (am Text) jedoch so verstehen, dass die Hände einfach im Schoß liegen.
- Für uns Ashtanga Yogis ist natürlich alles genau wie im Ashtanga Yoga. Sogar "Sapta" mit gestreckten Beinen. :)
Viel Freude wünsche ich Dir
Ronald
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