Sandhi - Wörtlich: Zusammensetzung
Der Begriff Sandhi (संधि, saṁdhi m.) wird in der Sanskrit Grammatik von Pannini geprägt. Er heißt wörtlich "Zusammensetzung". Die Sandhi Regeln beschreiben phonologische Änderungen beim Zusammentreffen von Worten. So wird die Aussprache vereinfacht und melodischer indem aufeinanderfolgende Elemente einander angeglichen werden. Nur so entsteht die charakteristische Melodie der Sanskrit Sprache die ein singendes Auswendiglernen der Texte und Weitertragen über Generationen hinweg ermöglicht.
Beachte:
Auch heutige Sprachen, v.a. Dialekte, kennen dieses Phänomen:
- Englisch: "a apple" wird "an apple"
- Rheinländisch: „Ich habe" wird "Isch hann“
- Rheinländisch: „Ich aber nicht.“ wird "Ijj_ävver nit."
- Bayrisch: "die Mutter" wird "d' Muetter"
- Norwegisch: "Jeg ha schagt " wird "Jeg har sagt"
Beachte:
Die folgenden Regeln werden nach der Anwendung der Auslautregel angewendet. Daher berücksichtigen diese Regeln nur Vokale sowie ḥ, k, ṅ, ñ, ṇ, n, m, ṭ, t, p im Auslaut.
Diese Sandhi-Regeln betreffen:
- das Zusammentreffen von Worten
- die Glieder von Komposita
- Wortstämme / Grundworte bei Anfügen von Suffixen, Grammatik-Endungen oder Präfixen
Zusammen- / Getrenntschreibung in Devanagari und Lautschrift
Ursprünglich wurde im Sanskrit in der Devanāgarī-Schrift alles zusammen geschrieben. Das entspricht der weitgehend mündlichen rezitierenden bzw. singenden Wiedergabe in der in einem Sing-Sang die Worte miteinander verschmolzen. Erst seit dem 19. Jahrhundert setzt sich in der Devanāgarī Schrift und den daraus abgeleiteten europäischen Schriften eine Getrenntschreibung allmählich durchgesetzt.