tritiyopadeshah
Satz 104
atha shakti-chalanam-"
kutilangi kundalini bhujangi shaktir ishvari |"
kundaly arundhati chaite shabdah paryaya-vachakah ||104||
अथ शक्तिचालनम्"
कुटिलाङ्गी कुण्डलिनी भुजङ्गी शक्तिर् ईश्वरी ।"
कुण्डल्य् अरुन्धती चैते शब्दाः पर्यायवाचकाः ॥१०४॥
atha śakti-cālanam-"
kuṭilāṅgī kuṇḍalinī bhujaṅgī śaktir īśvarī ।"
kuṇḍaly arundhatī caite śabdāḥ paryāya-vācakāḥ ॥104॥
Nun Shaktichalani:
die mit gekrümmten Gliedern (Kutilangi), die aufgerollte (Kundalini), die Schlange (Bhujangi), Energie (Shakti), Göttin (Ishvari), |
die Aufgerollte (Kundali) und der Morgenstern (Arundhati) - diese Wörter sind Synonyme. ||104||
atha = Nun, Jetzt
śakti = Kraft, Energie, Shakti
cālanam = bewegen, schütteln
śakti-cālanam = Shaktichalani - Name der Technik
kuṭilāṅgī = die mit gekrümmten Gliedern
kuṇḍalinī = die Aufgerollte
bhujaṅgī = Schlange
śaktiḥ = Kraft, Energie, Shakti
īśvarī = Göttin, persönliche Göttin
kuṇḍaly = die Aufgerollte
arundhatī = Arundhati, der Morgenstern. Der Mythologie zufolge war Arundahati eine der neun Töchter von Kardama Prajāpati (Vater) und Devahūti (Mutter). Später heiratete sie den Vasiṣta, einen der sieben Rishis. Vasishta und Arundhati sind symbolisch als die Doppelsterne Mizar und Alcor im Sternbild des großen Bären zu sehen. In der indischen Hochzeitzeremonie zeigt der Bräutigam der Braut diese Doppelsterne als Symbol für ein ideales Paar, Loyalität.
Alcor (Arundhati) ist der kleinere der beiden Sternen. In Indien glaubt man, wer diesen nicht mehr sehen kann, der ist dem Tod nahe.
Eine andere Analogie basiert darauf, dass am Abendhimmel zuerst die Helleren Sterne zu sehen sind. Alcor (Arundhati) gehört zu den blasseren Sternen und zeigt sich erst später in der Nacht. So ist es auch mit dem Verständnis von Dingen. Zuerst erfahren wir grobes Wissen, dann wird dieses immer feiner. Das schließen von Bekanntem auf Unbekanntes: arundhatī-darśana-nyāyaḥ
ca = und
iti = diese
śabdāḥ = Wöter
paryāya = Wiederholung
vācakāḥ = (nom. pl. m) die sagen
Shakti - damals und Heute
Heute wird Shakti gerne mit Energie übersetzt. CG Jung war wohl der erste, Begriffe aus der Physik in die Psychologie einführte. Dies war am Anfang der 20 er Jahre revolutionär und passte gut zu den Erkenntnissen der damaligen Physik: Polarität, Kernkräfte. Wenn wir Energie durch unseren Körper fließen lassen denken wir vielleicht an die Energie aus einem Kernkraftwerk.
Im indischen Mittelalter, als die Hatha Yoga Pradipika entstand gab es solche Energievorstellung noch nicht. Damals wurde Shakti mit Bija-Mantren dargestellt. Kundalini ist zunächst also eine Menge aus Klang.
Diese Vorstellung findet überall auf der Welt seine Entsprechung. Auch im mittelalterlichen Märchen entstehen übernatürliche Kräfte (Energie) aus Zaubersprüchen (Klang). Der Atem, ist die Basis für Zaubersprüche. Prana, der Lebenshauch, ist die Basis für die Energie.
Die Sprache wird als Bindeglied zwischen purem Intellekt und der Natur gesehen. Das ist sehr nahe an unserer modernen Vorstellung. Wir interagieren mit der Welt durch unser kognitives Netz. Sprich die Welt entsteht in unserm Kopf erst durch unsere Konzepte, bzw. die Weise wie wir sie wahrnehmen.
In der Shiva Samhita 5.58 finden wir:
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supta nagopama hye?a sphuranti prabhaya svaya |
ahivatsandhisa?sthana vagdevi bijasa?jñika || 5-58 ||
Von der Gestalt einer Schlange, schläft sie erhellt von ihrem eigenen Licht.
Wie eine Kobra aufgerichtet im Zentrum, ist sie die Göttin der Sprache (Vak-Devi). Sie wird der Same [des Universums] genannt.