tritiyopadeshah
Satz 87
nari-bhage padad-bindum abhyasenordhvam aharet |"
chalitam cha nijam bindum urdhvam akrishya raksayet ||87||
नारीभगे पदद्बिन्दुम् अभ्यासेनोर्ध्वम् आहरेत् ।"
चलितं च निजं बिन्दुम् ऊर्ध्वम् आकृष्य रक्षयेत् ॥८७॥
nārī-bhage padad-bindum abhyāsenordhvam āharet ।"
calitaṁ ca nijaṁ bindum ūrdhvam ākr̥ṣya rakṣayet ॥87॥
Durch die Praxis von Vajroli-Mudra, soll der Yogi den Samen (Bindu), der in die Vagina der Frau hinausgefallen ist, zurückziehen |
Und er soll so den eigenen Samen (Bindu), der gefallen ist, nach oben ziehen um ihn zu bewahren. ||87||
nārī = Frau
bhage = in die Vagina
padat = (p. particip) hinausfallen
bindum = Samen
abhyāsena = durch die Praxis
ūrdhvam = nach oben
āharet = er soll ziehen
calitam = vergangen, gefallen
ca = und
nijam = eigenen
bindum = Samen
ūrdhvam = nach oben
ākr̥ṣya = ziehen, saugen
rakṣayet = bewahren, behalten
Bindu ist in den Tantren ein Symbol für Citta, bzw. das erleuchtete Bewusstsein, Bodhi Citta. Wenn wir unseren Bindu verlieren, verlieren wir auch unser eigenes Potential zur Erleuchtung.
Sein Bewusstsein kann man durch zu viel Anbindung an die materielle Welt und das unendliche Rad aus Werden und Vergehen (Samsara) verlieren. Das Weibliche (Prakriti) symbolisiert alle materielle Welt. Samsara wird durch die Vagina der Frau dargestellt.
Im Yoga-Sutra von Patanjali finden wir im Samyama auf verschiedene Aspekte im Äußeren (Prakriti) analoge Techniken.
Nach den Texten aus jener Zeit ist Bindu in allen Körperflüssigkeiten enthalten. Jedoch im Sperma am höchsten konzentriert.
Ferner wird zwischen weißem und rotem Bindu unterschieden. Während der weiße Bindu vor allem im Kopf zu finden sein soll, wird der Bauch als Lokalisation für den roten Bindu angegeben. Teils wird Bindu wie Frost an der Innenseite der Energiekanäle (Nadi’s) beschrieben. In einigen Schriften wird es als Ziel angegeben die beiden Formen von Bindu miteinander zu verbinden. Das Verschmelzen von weißem und rotem Bindu geschieht durch die Hitze des inneren Feuers. Zusammen mit dem Atem / Lebenshauch (Vaju) steigen die beiden dann auf.
In der hier beschriebenen Vajroli Technik wird der Prozess des Verbindens von rotem und weißem Bindu durch Geschlechtsverkehr mit einem äußeren Partner eingeleitet. Diese Technik baut auf den vorherigen Techniken auf. Der Yogi sollte bereits in der Lage sein, sein inneres Feuer und Luft (Vaju) zu kontrollieren.
Mehr über die zwei Arten von Bindu finden wir in der 10 Kapitel umfassenden Version der Hatha-Yoga Pradipika:
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sa eva dvividho bindu? pa??uro lohita? sm?ta? |
pa??ura? suklamityahurlohitakhya? maharaja? || 5.122
Den Schriften folgend gibt es zwei Arten von Bindu: weißen und roten. Der weiße wird sukla genannt, der rote maharajas.
Im Kommentar von Balak???a wird das noch weiter verfeinert:
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bindu? vibhajate sa eveti | 5.122
Auf diese Weise ist der Bindu zu gleichen Teilen aufgeteilt
sa = dieses
eva = so, wahrlich, sogar
iti = auf diese Weise
vibhajate = in zwei gleiche Teile geteilt, halbiert