tritiyopadeshah
Satz 86
yatnatah shasta-nalena phutkaram vajra-kandare |"
shanaih shanaih prakurvita vayu-sanchara-karanat ||86||
यत्नतः शस्तनालेन फूत्कारं वज्रकन्दरे ।"
शनैः शनैः प्रकुर्वीत वायुसंचारकारणात् ॥८६॥
yatnataḥ śasta-nālena phūtkāraṁ vajra-kandare ।"
śanaiḥ śanaiḥ prakurvīta vāyu-saṁcāra-kāraṇāt ॥86॥
Vorsichtig soll der Yogi, wie er es gelernt hat, mit einem Schlauch in die Harnröhre pusten. |
Wegen der Bewegung des Lebenshauchs (Vayu) soll er es sehr sehr vorsichtig ausführen. ||86||
yatnata~ vorsichtig"~v2u~śasta = unterrichtet, gelernt, erklärt
nālena = Schlauch
phūtkāram = pusten, blasen, eine Lautmaalerei: phuu-machen.
vajra = Penis, wörtlich: fest, Diamant, Donnerkeil
kandare = in das Loch
śanaiḥ sanaiḥ = sehr sehr vorsichtig
prakurvīta = er soll ausführen
vāyu = Lebenshauch, Luft, Prana
saṁcāra = Bewegung
kāraṇāt = deswegen, deshalb
Es handelt sich hier wohl am ehesten um eine Visualisierung. Immer wieder, z.B. auch in tibetanischen Tradition, finden wir das Bild Energie durch den Haupt-Energiekanal entlang der Wirbelsäule nach oben zu ziehen. Doch natürlich wird die Technik auch wörtlich von einigen Yogis praktiziert.