Chhaturthopadeshah
Satz 31
pranashta-shvasa-nishvasah pradhvasta-vishaya-grahah |"
nischeshto nirvikarash cha layo jayati yoginam ||31||
प्रनष्टश्वासनिश्वासः प्रध्वस्तविषयग्रहः ।"
निश्चेष्टो निर्विकारश् च लयो जयति योगिनाम् ॥३१॥
pranaṣṭa-śvāsa-niśvāsaḥ pradhvasta-viṣaya-grahaḥ ।"
niśceṣṭo nirvikāraś ca layo jayati yoginām ॥31॥
Völlig ausgelöschte (prashta) Einatmung (shvasa) und Ausatmung (nishvasah), sowie verschwundene (pradhvasta) Wahrnehmung (graha) von Sinnesobjekten (vishaya), |
bewegungslos (nishcheshtah) und (ca) unveränderlich (nirvikarah) ist Laya (laya) in der Meisterschaft (jayati) der Yogis (yoginam). ||31||
pranaṣṭa = (von: pra-naṣṭa entfernt + verloren) völlig verschwunden, völlig aufgelöst
śvāsa = Einatmung, Atmung, Atem
niśvāsaḥ = (m.sg.) Seufzer, Ausatmung (im Gegensatz zur Einatmung)
pradhvasta = zerstört, verschwunden, ausgelöscht
viṣaya = Sinnesobjekt
grahaḥ = Wahrnehmung, Fassungsvermögen
niśceṣṭaḥ = bewegungslos
nirvikāraḥ = unverändert, unveränderlich
ca = und
layaḥ = Laya, Auflösung
jayati = (loc. sg. m) in der Meisterschaft, im Sieg
yoginām = (g. pl. m.) der Yogis
Sopor vs. Laya
Aus westlich medizinischer Sicht meinen wir einen schweren komatösen Zustand zu erkennen. Im Sopor z.B. ist ein schlafähnlicher Zustand, bei dem der Körper bewegungslos verbleibt und Sinnesreize nicht wahrgenommen und beantwortet werden. Die Reflexe bleiben erhalten, der Muskeltonus ist herabgesetzt. Solch ein Sopor kann die Folge einer Schädigung des Gehirns sein oder aus einer psychiatrischen Erkrankung (z.B. Shizophrenie, Depression) entstehen. Setzt noch zusätzlich die Atmung aus, so muss die betreffende Person über Beatmung am Leben erhalten werden.
Wandel des Yoga
Unser modernes Verständnis von Yoga und Erleuchtung würde sicher ein ganz anderes Ziel beschreiben. Vielleicht möchten wir durch die Praxis einen klaren Geist und ein ausgeglichenes Gemüt erreichen?