Wenn Dein physischer Körper (prakr̥ti) von Energie angefüllt ist (āpūra), entsteht auch eine grundlegende (jāti-antara) innere Wandlung (pariṇāma).
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Aus der Fülle der Urnatur (prakr̥ti) [kann] ein Wandel (pariṇāma) in eine andere Lebensform (jāti) [durch den Yogin bewirkt werden] x.
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
x: | Der Yogi schafft durch seine übernatürlichen Fertigkeiten (siddhi) aus den Bausteinen der Natur (prakr̥ti) ein neues Lebewesen (jāti). |
Dabei entspringt seine Umwandlung in eine andere Geburt [möglicherweise: in eine andere Kaste] aus einer Überfülle seiner eigenen Natur.
Paul Deussen - 1908
The change into another class is from the supply of nature.
James R. Ballantyne - 1852
Auch wenn der Wandel (pariṇāma) Deines physischen Daseins (prakrṭi) fortwährend ist, so kannst Du diesen Wandel als Yogin in bewusste Bahnen lenken. - So wie ein Bauer der seine Felder bewässert, Dämme spaltet und Kanäle baut.
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Für [diesen Wandel (pariṇāma)] der Urnatur (prakr̥ti) [in eine neue Lebensform (jāti) ist] nicht vorangegangene Handlung (nimitta) [des Yogin] impulsgebend (aprayojaka). Sondern [der Yogin lenkt,] wie ein Bauer bei der Durchbrechung des Dammes [zur Bewässerung seiner Felder, die Urnatur (prakr̥ti) gezielt].
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
x: | Der Yogin schafft durch bewusstes Lenken der Urnatur (prakr̥ti) eine neue Lebensform (jāti). |
Hingegen sind für die [schöpferisch sich betätigenden] Naturen [der Yogin’s] ihr nimittam (ihre Werke in einem frühern Dasein) nicht das Bewirkende, doch kann es mitbehilflich sein zur Durchbrechung der Hindernisse, wie bei dem [das Feld bewässernden] Bauern.
Paul Deussen - 1908
The occasional is the non-efficient cause of natures thereby there is removal of obscurations, in the case of a husbandman (who removes impediments to the irrigation of his fields).
James R. Ballantyne - 1852
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neue Lebensform .......(jāti) ist] das nicht vorangegangene Handlung (nimitta) [des Yogin] impulsgebend (aprayojaka).
Würde das nicht eher eventuell „die vorangegangene Handlung (nimitta) ist [...] neue Lebensform .......(jāti) ist] das nicht vorangegangene Handlung (nimitta) [des Yogin] impulsgebend (aprayojaka).
Würde das nicht eher eventuell „die vorangegangene Handlung (nimitta) ist nicht impulsgebend (aprayojaka)“ heißen?
Aber vielleicht verstehe ich das auch falsch....
Liebste Grüße-
Ja wau. Vielen Dank. Da hat sich die deutsche Grammatik in der Tat verhäddert. Habe es gleich verbessert. Ja wau. Vielen Dank. Da hat sich die deutsche Grammatik in der Tat verhäddert. Habe es gleich verbessert.
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Danke für diese so nachvollziehbaren Übersetzungen! Ich habe länger über das Sutra 4.2 nachgedacht und auch andere Übersetzungen gelesen und finde es immer sehr spannend, in welche Richtung die [...] Danke für diese so nachvollziehbaren Übersetzungen! Ich habe länger über das Sutra 4.2 nachgedacht und auch andere Übersetzungen gelesen und finde es immer sehr spannend, in welche Richtung die Interpretationen gehen. Nun bin ich keine Sanskrit Gelehrte, aber da ihr eure Übersetzung so übersichtlich aufgeschlüsselt habt, lese ich "jāty-antara-parināmah prakrty-āpūrāt" folgendermaßen -
In der Mitte steht das Wort "parinamah" im Nom. Sg. Könnte es sein, dass der" Wandel" damit ganz bewusst an die (auch im Satzgefüge) zentrale Stelle gesetzt wurde?
"prakrty-apurat" durch die Fülle/Vervollkommnung der physischen Natur (= durch die fließenden Energien des Körpers)
Die Wandlung in eine andere Existenzform entsteht durch Strömen (der Energien) im Körper. Heute lese ich das als eine Möglichkeit, diesen Wandel in diesem Leben zu vollziehen, wobei ich hier durchaus in den älteren Übersetzungen die Interpretation von jati mit "Kaste" nachvollziehen kann.
Oder freier - Wenn die Energien im (physischen) Körper zum Fließen kommen, findet eine innere Verwandlung statt.
Der Zusammenhang mit dem Überfließen/Strömen wird für mich noch nachvollziehbarer beim Hinzuziehen von 4.3, wenn von den Bauern die Rede ist, der den Damm öffnet um so das Wasser zu nutzen, um seine Felder zu bewässern.
Ich habe es für mich selbst immer wieder erfahren - sobald die Energien im Körper nicht fließen, entsteht Krankheit. Es macht daher für mich Sinn, das Hilfswort "Energien" mit hineinzunehmen.
Das sind meine Gedanken hierzu :-)
Viele Grüße,
Julia-
Hallo Julia,
wau. Vielen Dank für das Teilen Deiner super schönen Interpretation.
- Das ist genau das Kennzeichen eines "Weisheitstextes". Immer wieder wenn wir auf einen Satz schauen, dann [...] Hallo Julia,
wau. Vielen Dank für das Teilen Deiner super schönen Interpretation.
- Das ist genau das Kennzeichen eines "Weisheitstextes". Immer wieder wenn wir auf einen Satz schauen, dann entfaltet sich eine neue persönliche Bedeutung. Deine Gedanken inspirieren mich.
Viel Freude wünscht Dir
Ronald
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