Brahman, das Absolute, steht jenseits von Werden und Vergehen. Selbst der Wandel, verkörpert durch Rudra, ist nur eingebettet in dieses Absolute - Metrisch findet sich eine Mischung aus Indra-Vajrā / Upendra-Vajrā und Śālinī.

SVU 3
tataḥAblativ Singular
tatasPronomen
darüber hinaus, doch
paramAkkusativ Singular
paraAdjektiv
höher
brahmaAkkusativ Singular
brahmaSubstantiv Maskulin
Brahman
paramAkkusativ Singular
paraSubstantiv Maskulin
den höchsten
br̥hantaṁAkkusativ Singular
br̥hantaAdjektiv
großen
yathānikāyamAkkusativ Singular
yathānikāyaSubstantiv Maskulin
Leib für Leib
sarvaKarmadhāraya-Kompositum
sarvaSubstantiv Maskulin
alle
bhūteṣuLokativ Plural
bhūtaSubstantiv Maskulin
Wesen
gūḍhamAkkusativ Singular
gūḍhaAdjektiv
versteckt
viśvasyaGenitiv Singular
viśvaAdjektiv
von allem
ekamAkkusativ Singular
ekaSubstantiv Zahlwort
den Einen
pariveṣṭitāramAkkusativ Singular
pariveṣṭitr̥Substantiv Maskulin
den der umschließt
īsamAkkusativ Singular
īśaSubstantiv Maskulin
der Herrscher
tamAkkusativ Singular
tadPronomen Maskulin
den
jñātvāAbsulotiv
jñāVerbalwurzel
gewusst habend
aṁrtāNominativ Singular
amr̥taAdjektiv
unsterblich
bhavanti3. Person Singular Indikativ Plural
bhūVerbalwurzel
sie werden

Doch höher noch steht Brahman! Den höchsten, großen,
Der Leib für Leib versteckt in allen Wesen,
Den Einen, der das Weltall hält umschlossen, –
Wer den als Gott versteht1, der wird unsterblich.

Paul Deussen - 1897

1:

Wer unter dem erwähnten Gotte Rudra den Âtman (das Brahman) versteht.


Those who know beyond this the High Brahman, the vast, hidden in the bodies of all creatures, and alone enveloping everything, as the Lord, they become immortal4.

Max Müller - 1879

4:

The knowledge consists in knowing either that Brahman is Îsa or that Îsa is Brahman. But in either case the gender of the adjectives is difficult. The Svetâsvatara-upanishad seems to use brihanta as an adjective, instead of brihat. I should prefer to translate: Beyond this is the High Brahman, the vast. Those who know Îsa, the Lord, hidden in all things and embracing all things to be this (Brahman), become immortal. See also Muir, Metrical Translations, p. 196, whose translation of these verses I have adopted with few exceptions.

3:

See Vâg. Samh. XVI, 3; Taitt. Samh. IV, 5, 1, 1; Nîlarudropan. p. 274.


Higher than this5 is Brahma. The Supreme, the Great,
Hidden in all things, body by body,
The One embracer of the universe—
By knowing Him as Lord (īś) men become immortal.

Robert Hume - 1921

5:

Either ‘higher than this [Terrible, Vedic god Rudra],’ or ‘higher than this [world].’

veda1. Person Singular Indikativ Präsens
vidVerbalwurzel
ich kenne
ahamAkkusativ Singular
asmatPronomen pers
Ich
etamAkkusativ Singular
etadPronomen 3. Person
diese
puruṣamAkkusativ Singular
puruṣaSubstantiv Maskulin
Selbst, Seele, Wesenskern
mahātamAkkusativ Singular
mahat
den großen
ādityaKarmadhāraya-Kompositum
ādityaSubstantiv Maskulin
Sonne
varṇaṁAkkusativ Singular
varṇaAdjektiv
erscheinend
tamasaḥGenitiv Singular
tamasNominativ Singular
der Dunkelheit
parastātAblativ Singular
parastātPartikel
jenseits von
tam Akkusativ Singular
tadPronomen Maskulin
den
eva
evaPartikel
so
viditvāAbsulotiv
vidVerbalwurzel
gewusst habend, erkannt habend
atiKarmadhāraya-Kompositum
atiPartikel
darüber hinaus, jenseits von
mr̥tyumAkkusativ Singular
mr̥tyuSubstantiv Maskulin
den Tod
et3. Person Singular Indikativ Präsens
iVerbalwurzel
er geht
na
naPartikel
nicht
anyaḥNominativ Singular
nānyaAdjektiv
einen anderen
panthāḥNominativ Singular
panthinSubstantiv Maskulin
Weg
vidyate3. Person Singular Indikativ Präsens
vidSubstantiv Maskulin
er kennt
ayanāyaDativ Singular
anayaSubstantiv Maskulin
zum Gehen

2 Ich kenne jenen Purusha, den großen,
Jenseits der Dunkelheit wie Sonnen leuchtend;
Nur wer ihn kennt, entrinnt dem Reich des Todes;
Nicht gibt es einen andern Weg zum Gehen;

Paul Deussen - 1897

2:

= Vaj.Samh.31,18 (Gesch.d.Phil.I,290).


5 I know that great person (purusha) of sunlike lustre beyond the darkness 6. A man who knows him truly, passes over death; there is no other path to go 7.

Max Müller - 1879

5:

Cf. Vâg. Samh. XXX, 18; Taitt. r. III, 12, 3,

6:

Cf. Bhagavadgîtâ VIII, 9.

7:

Cf. Svet. Up. VI, 15.


I know this mighty Person (Purusha)
Of the color of the sun, beyond darkness.
Only by knowing Him does one pass over death.
There is no other path for going there. 6

Robert Hume - 1921

6:

This stanza = VS. 31. 18.

yasmāt Ablativ Singular
yadPronomen
hier: als
paramAkkusativ Singular
paraAdjektiv
höher
naPartikel
nicht
aparamAkkusativ Singular
aparaAdjektiv
anderes
asti3. Person Singular Indikativ Präsens
asVerbalwurzel
es ist
kiṁcitNominativ Singular
kiṁcitPronomen
irgendeiner
yasmātAblativ Singular
yadPronomen
hier: als
na
naPartikel
nichts
aṇīyaḥNominativ Singular
aṇīyasSubstantiv Maskulin
Kleineres
na
naPartikel
nichts
jyayaḥNominativ Singular
jyāyaSubstantiv Maskulin
Größeres
asti3. Person Singular Indikativ Präsens
asVerbalwurzel
es ist
kiṁcitNominativ Singular
kiṁcitPronomen
irgendeiner
vr̥kṣaLokativ Singular
vr̥kṣaSubstantiv Maskulin
Baum
iva
ivaPartikel
wie
stabdhaḥNominativ Singular
stabdhaAdjektiv
wurzelnd, fest fixiert
diviLokativ Singular
divSubstantiv Maskulin
im Himmel
tiṣṭhati3. Person Singular Indikativ Präsens
sthāVerbalwurzel
er befindet sich
ekaḥNominativ Singular
ekaSubstantiv Maskulin
der Eine
tenaInstrumentalis Singular
tadPronomen
durch den
idamAkkusativ Singular
idamPronomen
diesen
pūrṇamAkkusativ Singular
pūrṇaAdjektiv
angefüllt, gefüllt, erfüllt
puruṣeṇaInstrumentalis Singular
puruṣaSubstantiv Maskulin
durch das Selbst/ Seele / Wesenskern / Bewusstsein
sarvamAkkusativ Singular
sarvaAdjektiv
alles

3 Höher als der nichts andres ist vorhanden,
Nichts Kleineres und nichts Größeres, was auch immer,
Als Baum im Himmel wurzelnd4 steht der Eine,
Der Purusha, der diese ganze Welt füllt.

Paul Deussen - 1897

3:

= Mahânâr.10,20.

4:

Es ist derselbe Baum, von dem Kâth.6,1 die Rede ist.


This whole universe is filled by this person (purusha), to whom there is nothing superior, from whom there is nothing different, than whom there is nothing smaller or larger, who stands alone, fixed like a tree in the sky 1.

Max Müller - 1879

1:

Divi, the sky, is explained by Saṅkara as dyotanâtmani svamahimni.


Than whom there is naught else higher,
Than whom there is naught smaller, naught greater,
The One stands like a tree established in heaven. 7
By Him, the Person, this whole world is filled.8

Robert Hume - 1921

7:

Compare ‘the eternal fig-tree rooted in heaven,’ described at Kaṭha 6.

8:

This stanza = Mahānār. 10. 20.

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  • Kapitel 3, Verse 7 bis 9:
    https://youtu.be/jH-_A4cdtqw
    Diesmal hat mich besonders der vorletzte Versfuß von Vers 9 inspiriert bzw. an etwas erinnert, was ich vor langer Zeit von einem Yogi hörte, [...] Kapitel 3, Verse 7 bis 9:
    https://youtu.be/jH-_A4cdtqw
    Diesmal hat mich besonders der vorletzte Versfuß von Vers 9 inspiriert bzw. an etwas erinnert, was ich vor langer Zeit von einem Yogi hörte, nämlich, dass das menschliche Wesen wie ein umgedrehter, im Himmel wurzelnder Baum, betrachtet werden könne, wenn man sich dessen Nervensystem vor Augen führt: Das Gehirn sei der Wurzelballen dieses Baumes, das Nervengeflecht im Rückenmark der Stamm, und die von dort ausgehenden Nervenbahnen die mannigfaltigen Zweige des Baumes. Der Lebenssaft in diesem Baum sei die lebendige Kraft Gottes (deva shakti). Bei den meisten Menschen würde die Aufmerksamkeit mit dem sich von der Wurzel her ausbreitenden Strom der Shakti nach außen Gehen - zu den äußere Reize empfangenden Nervenenden. In der Meditation jedoch kehrten wir unsere Aufmerksamkeit nach innen und stromaufwärts, sodass wir schließlich zur Quelle des Stroms, zum "großen Licht" gelangten.
    Da bekommt das Gegen-den-Strom-Schwimmen noch eine tiefere Bedeutung. :-)