Jeder Mensch nimmt ein Objekt oder eine Situation (vastu) ganz unterschiedlich wahr, denn jeder Mensch hat eine durch seine Prägungen individuelle Sichtweise - also einen individuell ausgeformten Wahrnehmungsraum.
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Während ein Objekt (vastu) gleich [ist, besteht,] aufgrund der Verschiedenheit der Wahrnehmungsräume (citta), eine getrennte Entwicklung von beiden [Objekt und Wahrnehmungsraum].
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
Weil bei Identität des Objektiven die Citta’s [in den verschiedenen Subjekten] verschieden sind, schlagen beide verschiedene Wege ein [kann die Anschauung desselben Objektes eine verschiedene sein] x.
Paul Deussen - 1908
x: | Hier folgt bei Vyâsa das bei Bhoja fehlende Sûtram, welches eine Polemik gegen die Vedântalehre von der Idealität der Außenwelt enthält: na ca ekacitta-tantraṃ vastu, tad apramâṇakaṃ, tadâ kim syât, "Auch ist das Objekt nicht allein vom Bewußtsein abhängig, weil dies unbeweisbar ist; und was würde die Folge sein?" - Wir behalten im folgenden die Zählung des Bhoja bei. |
The course of these two (that is, the thing and the object) is distinct, for there is a diversity of thoughts regarding one thing.
James R. Ballantyne - 1852
Ein Objekt oder Situation (vastu) kann von den Wahrnehmungsräumen (citta) verschiedener Menschen ganz unterschiedlich erfahren werden. Es besteht sogar fort, wenn es gar nicht wahrgenommen wird.
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Ein Objekt (vastu) ist auch nicht abhängig von einem einzigen Wahrnehmungsraum (citta). Das ist nicht beweisbar. Was würde dann geschehen123?
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
1: | In der Version des Yoga Sūtra nach dem Kommentator Bhoja fehlt dieser Satz. In der Vyāsa Version ist er enthalten. |
2: | In einigen Manuskripten ist ced und teilweise auch vastu nicht enthalten. Die Übersetzung ändert sich dadurch nicht wesentlich. |
3: | Hier geht Patañjali wieder in Widerspruch mit der Vedanta Philosophie. Diese Welt und ihre Objekte sind nicht bloße Illusion, sondern im Grunde Real, sie befinden sich lediglich im Wandel und werden unterschiedlich wahrgenommen. |
Auch ist das Objekt nicht allein vom Bewußtsein abhängig, weil dies unbeweisbar ist; und was würde die Folge sein x?
Paul Deussen - 1908
x: | Übersetzung von Deussen in Fußnote zu Sutra 4.15 |
-- not translated --.
James R. Ballantyne - 1852
Du nimmst Objekte und Situationen (vastu) nur wahr, wenn sie eine Resonanz in Deinem persönlichen Wahrnehmungsraum (citta) haben.
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Aufgrund der einfärbenden Erwartung (uparāgāpekṣitva) an dieses [Objekt (vastu), entsteht] Erkennen (jñāta) oder Nichterkennen (ajñāta) eines Objektes (vastu) für den Wahrnehmungsraum (citta) eines Menschen.
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
Weil das Cittam von dem Objekte erst überfärbt werden muß, ist das Objekt bekannt oder nicht bekannt.
Paul Deussen - 1908
An object is known or unknown to the mind inasmuch as the tint of the object is required (to it).
James R. Ballantyne - 1852
Nachrichten und Bewertungen