Zwar erfährst Du in der Yogapraxis Harmonie in Körper und Geist (sattva). Diese Erfahrung ist jedoch nicht Dein Wesenskern (puruṣa). Lerne beides zu unterscheiden und erfahren innere Freiheit (kaivalya). Doch Achtung! - Auch diese kannst Du wieder verlieren.

Yoga Sutra 3: Über Ergebnisse der Yogapraxis
sattvaDvandva-Kompositum
sattvaSubstantiv Neutrum
Sein, physische Existenz
sattvaSubstantiv Neutrum
satAdjektivtvaSuffix
Sein, physische Existenz
satAdjektiv
asVerbalwurzel
existierend, seiend
asVerbalwurzelsein
tvaSuffixNomen Abstraktum: -heit
puruṣaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
puruṣaSubstantiv Maskulin
Mann, Wesenskern
anyatāTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
anyatāSubstantiv Feminin
Unterschied, Verschiedenheit
anyatāSubstantiv Feminin
anyaAdjektivSuffix
Unterschied, Verschiedenheit
anyaAdjektivein anderer als, verschieden von, einer unter mehreren,
SuffixNomen Abstraktum: xy-haft
khyātiTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
khyātiSubstantiv Feminin
Erkenntnis, Begriff, Vorstellung
khyātiSubstantiv Feminin
khyāVerbalwurzel
Erkenntnis, Begriff, Vorstellung
khyāVerbalwurzelerschauen, erblicken, aufleuchten
mātrasyaGenitiv Singular Absulotiv
mātraSubstantiv Neutrum
Maß, am Ende eines Kompositums: nichts als, reine, nur
mātraSubstantiv nam Ende von Komposita
Verbalwurzel
Maß; nur
Verbalwurzelmessen, abmessen, ausmessen
sarvaKarmadhāraya-Kompositum
sarvaAdjektiv
alles
bhāvaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
bhāvaSubstantiv Maskulin
Sein, Werden, Stattfinden
adhiṣṭhātr̥tvamNominativ Singular
adhiṣṭhātr̥tvaSubstantiv Neutrum
Herrschaft
adhiṣṭhātr̥tvaSubstantiv Neutrum
adhiṣṭhātr̥Substantiv MaskulintvaSuffix
Herrschaft
adhiṣṭhātr̥Substantiv MaskulinHerrscher
tvaSuffixNomen Abstraktum, xy-keit, Eigenschaft eines XY
sarvaKarmadhāraya-Kompositum
sarvaAdjektiv
alles
jñātr̥tvamNominativ Singular
jñātr̥tvaSubstantiv Neutrum
Wissen, Verständnis. Wörtlich: Die Qualität, die daher stammt, ein Wissender zu sein.
jñātr̥tvaSubstantiv Neutrum
jñātr̥AdjektivtvaSubstantiv Neutrum
Wissen, Verständnis
jñātr̥Adjektiv
jñāVerbalwurzeltr̥Suffix
Wissender
jñāVerbalwurzelwissen, kennen
tr̥Suffixzeigt ein Nomen agentis an
tvaSuffixNomen Abstraktum: -heit
ca
caPartikel
und

Wenn nur Erkenntnis über den Unterschied der physischen Existenz und des wahren Wesenskerns [besteht] (sattva-puruṣānyatā-khyāti-mātrasya | gen sg ab), [entsteht] Herrschaft über alles Bestehende und Verständnis (sarva-bhāvādhiṣṭhār̥tvam | nom sg) und (ca) Allwissen (sarva-jñāna | nom sg) .

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Du kannst mit Körper und Geist in eine klare Balance und Harmonie finden (sattva). Dein Wesenskern (puruṣa) bleibt jedoch selbst von dieser Balance unberührt. Werde Dir in Deiner Meditation dieses Unterschiedes bewusst! - Dann lösen sich für Dich alle Wünsche und alle Fragen auf. Ohne Wünsche bleibt All-Macht übrig. Ohne Fragen All-Wissen.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Sobald man Klarheit gewonnen hat über die Verschiedenheit von Sattvam und Purusha, erfolgt Oberherrschaft über alles Sein und Allwissenheit.

Paul Deussen - 1908


Omniscience and supremacy over all existence arise merely (in the ascetic) who has the Discriminative knowledge of the element of purity and Soul.

James R. Ballantyne - 1852


He who has only the full discernment into the difference between the sattva and the Self is one who has authority over all states-of-existence and is one who knows all.

James Haughton Woods - 1914

tatTatpuruṣa-Kompositum Lokativ
tatPronomen 3. Person
das
vairāgyātAblativ Singular
vairāgyaSubstantiv Neutrum
Verhaftungslosigkeit
vairāgyaSubstantiv Neutrum
viPräfixrāgaSubstantiv Maskulin
Verhaftungslosigkeit
viPräfixgetrennt, unterschiedlich, auseinander
rāgaSubstantiv Maskulin
rañjVerbalwurzel
Farbe, das Eingefärbtsein
rañjVerbalwurzeleinfärben, röten
api
apiPartikel
sogar
doṣaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
doṣaSubstantiv Maskulin
Unreinheit, Fehler, Schaden
doṣaSubstantiv Maskulin
duṣVerbalwurzel
Unreinheit, Fehler, Schaden
duṣVerbalwurzelverderben, schlecht werden
bījaTatpuruṣa-Kompositum Genitiv
bījaSubstantiv Neutrum
Keim, Same
kṣayeLokativ Singular Absulotiv
kṣayaSubstantiv Maskulin
Zerstörung
kṣayaSubstantiv Maskulin
kṣiVerbalwurzel
Zerstörung; Wohnsitz, Aufenthalt
kṣiVerbalwurzelvernichten, zerstören, ein Ende machen; sich aufhalten, wohnen
kaivalyamNominativ Singular
kaivalyaSubstantiv Neutrum
Befreiung, vollständige Isolation
kaivalyaSubstantiv Neutrum
kevalaAdjektiv
Befreiung, vollständige Isolation
kevalaAdjektivpur, ausschließlich eigen, allein

Durch Verhaftungslosigkeit sogar (api) daran [an dieses "alles Wissen" und dieses "alles Meistern"] (tad-vairāgyād | abl sg) [entsteht], nachdem der Keim von Unreinheit zerstört wurde (doṣa-bīja-kṣaye | loc sg abs), Befreiung (kaivalyam | nom sg).

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Dieses Erlebnis von Allmacht und Allwissen das sich in Deiner Meditation einstellt mag Dich ergreifen. Doch lasse die Anhaftung selbst daran los. So tauchst Du direkt in den Zustand innerer Freiheit (kaivalya) ein.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Aus dem Nichtmehrhängen auch an diesen erfolgt, indem der Same der Sünde zunichte geworden ist, Absolutheit.

Paul Deussen - 1908


From in indifference even to this (perfection) through the destruction of the germ of perniciousness results isolation.

James R. Ballantyne - 1852


As a result of passionlessness even with regard to these [perfections] there follows, after the dwindling of the seeds of the defects, Isolation.

James Haughton Woods - 1914

sthāniTatpuruṣa-Kompositum
sthāninAdjektiv
hochstehend
sthāninAdjektiv
sthāVerbalwurzelinSuffix
hochstehend
sthāVerbalwurzelstehen
inSuffixBesitz anzeigend, einer der XY tut
upanimantraṇeLokativ Singular Absulotiv
upanimantraṇaSubstantiv Neutrum
Einladung, das Einladen
upanimantraṇaSubstantiv Neutrum
upaPräfixniPräfixmantraṇaSubstantiv Feminin
Einladung, das Einladen
upaPräfixnahe, unter, bei, neben
niPräfixnieder, zurück
mantraṇaSubstantiv Feminin
mantraSubstantiv Maskulin
Beratung
mantraSubstantiv Maskulin
manVerbalwurzeltraSuffix
Mantra, heiliger Spruch
manVerbalwurzelmeinen, glauben, sich einbilden
traSuffixKr̥t-Suffix: bezeichnet Mittel/Instrument einer Handlung, drückt Instrumentalisierung aus
saṅgaDvandva-Kompositum
saṅgaSubstantiv Maskulin
Verhaften, Anhaftung
saṅgaSubstantiv Maskulin
sañjVerbalwurzel
das Nichthängenbleiben
sañjVerbalwurzelhängen an
smayaTatpuruṣa-Kompositum
smayaSubstantiv Maskulin
Hochmut
smayaSubstantiv Maskulin
smiVerbalwurzel
Hochmut
smiVerbalwurzelHochmut an den Tag legen, lächeln
akaraṇamNominativ Singular
akaraṇaSubstantiv Neutrum
Abwesenheit von Handlung
akaraṇaSubstantiv Maskulin
aPräfixkaraṇaAdjektiv
Abwesenheit von Handlung
aPräfixVerneinung
karaṇaAdjektiv
kr̥Verbalwurzel
machend, bewirkend
kr̥Verbalwurzelmachen, tun, bewirken
punar
punarPartikel
wieder
aniṣṭaTatpuruṣa-Kompositum
aniṣṭaAdjektiv
unerwünscht
aniṣṭaAdjektiv / Partizip Perfekt Passiv
anPräfixiṣṭaAdjektiv / Partizip Perfekt Passiv
unerwünscht
anPräfixVerneinung
iṣṭaAdjektiv / Partizip Perfekt Passiv
iṣVerbalwurzel
erwünscht
iṣVerbalwurzelwünschen
prasaṅgātAblativ Singular
prasaṅgaSubstantiv Maskulin
Hingeben, Fröhnen
prasaṅgaSubstantiv Maskulin
praPräfixsaṅgaSubstantiv Maskulin
Hingeben, Fröhnen
praPräfixvorwärts, vorne
saṅgaSubstantiv Maskulin
sañjVerbalwurzel
das Nichthängenbleiben
sañjVerbalwurzelhängen an

Wenn hochstehende [göttliche Wesen] einladen (sthāny-upanimantraṇe | loc sg abs), dann [soll] kein Handeln aus Anhaftung und Hochmut [getan werden] (saṅga-smayākaraṇam | nom sg). Durch das Hingeben [entsteht] wieder das unerwünschte (punar aniṣṭa-prasaṅgāt | abl sg).

Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich


Hochmut steht vor dem Fall. Sei daher nie stolz oder überheblich auf Deine Erfahrungen in der Meditation. Der Stolz und die Überheblichkeit führt Dich zurück in die leidvollen Verstrickungen dieser Welt.

Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer


Wenn Hochstehende [nach dem Kommentaren sind Götter gemeint] ihn verlocken, meide er Neigung und Hochmut, weil Unerwünschtes wieder sich daraus ergeben könnte.

Paul Deussen - 1908


(The ascetic ought) not to from association and exhibit wonderment at the invitation of the tutelary deities, for evil would again ensue.

James R. Ballantyne - 1852

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