
Der bewusste (saṁprajñāta) [Zustand der vollkommenen Einheitserfahrung (samādhi)1 besteht aus der immer tiefer werdenden] Abfolge von Formen 2 der groben Erwägung (vitarka), der subtilen Erwägung (vicāra), des groben Erfahrens von Wonne (ānanda) und des subtilen Erfahrens des Ichs (asmitā).
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
1: | Die vier Stufen von Saṁprajñāta Samādhi entsprechen denen von Sabīja Samādhi (YS 1.40-49):
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2: | In manchen Manuskripten fehlt rūpa. Die Übersetzung ändert sich dadurch nicht wesentlich. Als Ende des Kompositums umfasst es die vier Formen von Samādhi. |
Egal welchem Thema Du Dich näherst, zunächst betrachtest Du es grobstofflich (vitarka), allmählich wirst Du mit immer feineren Aspekten vertraut (vicāra). Schließlich stellt sich ein Glücksgefühl bei der Beschäftigung (ānanda) ein. Als Abschluss dieses Lernprozesses bist Du mit diesem Thema so vertraut, dass es zu einem Teil von Dir geworden ist (asmitā). Diese Schritte treffen auch auf Dein Eintauchen in die Meditation zu. Meditiere zunächst auf grobstoffliche Objekte (vitarka), dann auf feinstoffliche Objekte (vicāra). Zunächst entsteht eine freudvolle gefärbte Erfahrung (ānanda), schließlich bleibt ein ungefärbtes Ich-Bewusstsein (asmitā). So kannst Du systematisch in eine bewusste vollkommene Einheitserfahrung eintauchen (saṁprajñāta).
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Wenn begleitet von Zweifel, Bedenken, Freude und Egoismus, ist er [der Samâdhi, die Versenkung] ein bewusster (samprajñâta, savîja).
Paul Deussen - 1908
Meditation - (of the kind called) that ‘in which there is distinct recognition’ (arises, in its fourfold shape) from the attendance of (1) ‘argumentation’ (vitarka), (2) ‘Deliberation’ (Vicāra), (3) ‘beatitude’ (Ānanda) and ‘Egoism’ (Asmitā).
James R. Ballantyne - 1852
Beharrliche Übungspraxis (abhyāsa) auf die klarste Versenkung der vorherigen vier Stufen (virāma-pratyaya) führt schließlich zur Auflösung aller vorbestehenden Konzepte (saṁskāra-śeṣa). So tauchst Du ein in den anderen aus sich spontan entstehenden Zustand vollkommener Einheitserfahrung (asaṁprajñata samādhi).
Dr. Ronald Steiner - moderner Transfer
Der andere [Zustand vollkommener Einheitserfahrung (asaṁprajñata samādhi) 1 ist] das Ende von Vorprägungen (saṁskāra-śeṣa). [Ihm geht eine] beharrliche Übungspraxis (abhyāsa) in der Überzeugung auf ein Beenden [der Bewegungen (vr̥tti) im inneren Wahrnehmungsraum (citta)] voraus.
Dr. Ronald Steiner - historisch-wörtlich
1: | Asaṁprajñata Samādhi entspricht Nirbīja Samādhi (YS 1.47-51) |
Der andere hingegen (der unbewußte, asamprajñâta, nirvîja Samâdhi), welcher die Übung in dem Vorstellen der Beruhigung zur Voraussetzung hat, hat die Charaktereigenschaften (saṃskâra = vâsanâ = karmâçaya) als Rückstand [von sich abgestreift].
Paul Deussen - 1908
The one (kind of meditation just described) is preceded by the exercise of thought in the shape of repose; the other (independent of any fresh antecedent) is the shape of the self-reproduction (of thought, after the departure of all objects).
James R. Ballantyne - 1852
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